Staudenzüchter stellen Nachhaltigkeit von Torfersatzstoffen in Frage
Externer Bodenaustausch kritisch gesehen bei den ISU-Future Days
(ISU) Eine nachhaltige Produktion und der Erhalt von Staudengärtnereien sind europaweit ein drängendes Thema in der Branche. Dies wurde auf den Future Days der Internationalen Stauden-Union (ISU), die Mitte Oktober in Prag stattfanden, eindrucksvoll demonstriert. Christoph Hokema zum Beispiel setzt in seiner Staudengärtnerei Fehrle Stauden einen hohen Anteil an Torfersatzstoffen ein. Er wies aber auch auf die hohe CO2-Bilanz von Kokosfasern hin, die aus Indonesien und den Philippinen importiert werden und oft Kinderarbeit und Abholzung bedeuten.
Substrate ohne Torf haben oft schwankende pH-Werte und einen erhöhten Befall von Pilzkrankheiten, kritisierte Sven Straeten von der deutschen Firma Greenhats Sven Straeten. Außerdem müssen die Pflanzen beim Verkauf stärker bewässert werden.
Herbert Vinken kultiviert in seiner Staudengärtnerei Herb's in Deutschland Kräuter und Zierpflanzen biologisch. Der Schlüssel zur Stärkung der Bodenmikrobiologie liegt seiner Meinung nach im Wechsel von Substraten und Düngemitteln.
Zwei Vorträge bezogen sich auf die Übergabe oder den Verkauf eines Familienunternehmens. Frans van Wanrooij aus den Niederlanden führte die Zuhörer durch den Prozess am Beispiel des Unternehmens Vilier. Der Eigentümer Theo Vilier und der neue Eigentümer Stan Beekmans wiesen auf die wichtigsten Aspekte der Übergabe eines Unternehmens in rechtlicher und persönlicher Hinsicht hin. Es kann bis zu 6 Jahre dauern, einen Gartenbau- oder Landwirtschaftsbetrieb zu übergeben, berichtete Beraterin Mirijam Vogt aus ihrer Erfahrung in Deutschland.
Nico Rijnbeek erläuterte seine eigene Übernahme des niederländischen Familienunternehmens Rijnbeek Perennials und die nun erfolgte Übergabe an seinen Sohn. "Wenn man das Unternehmen an die nächste Generation weitergibt, darf man den Nachwuchs nicht als Sohn/Tochter, sondern man muss ihn als Geschäftspartner sehen", sagt er. Aad Vollebregt, ISU-Präsident und niederländischer Staudengärtner, erzählte von seinem Umweg zu der Gärtnerei über ein Studium und den Kauf, da sein älterer Bruder leider den elterlichen Betrieb übernommen hatte.
Die Teilnehmer waren sich einig, dass die ersten ISU-Future Days thematisch eine erfolgreiche Konferenz war und international zu neuen Begegnungen führte. Die nächste Veranstaltung wird in einem anderen Land mit neuen Themen stattfinden.
Der ISU-Präsident Aad Vollebregt dankte seinen Vorstandsmitgliedern Jana Holzbecherová und Tomasz Michalik für die beeindruckende Organisation.
Diese Sponsoren förderten die Konferenz:
- Zbyněk Slezáček - Gramoflor-Vertreter für die Tschechische Republik (https://www.substraty.info/)
- Agro-Sur aus Polen (https://agrosur.com.pl/cs)
- ICL Polen (http://icl-polska.com/o-nas)
- Flora media aus Polen (https://sklep.floramedia.pl/en/).